Hauptstadt Spione: Deutsches Spionagemuseum

 In Berlin entdecken

Zwischen KGB und CIA, Stasi und MI6 – die Tür zur verborgenen Welt der Agenten und Spione steht hier in Berlin einen Spaltbreit offen für euch. Das Deutsche Spionagemuseum versammelt Kurioses und Beeindruckendes, Erschreckendes und viel interaktiven Entdeckerspaß aus der langen Geschichte des Abhörens und der Geheimdienste. Der Ort hier am Leipziger Platz ist nicht zufällig gewählt, denn hier wo die Berliner Mauer die Welt einst in West und Ost teilte, gab es mehr Geheimdienstaktivitäten als irgend sonst auf diesem Planeten. Warum das Spionagemuseum nicht nur für Bond-Fans etwas ist, erfahrt ihr bei uns:

Lange Tradition

Wer an Spione und Agenten denkt, denkt oft an den Kalten Krieg, an James Bond und düstere Doppelagenten, and Verschwörungen bis in allerhöchste Kreise. Dabei ist die Geschichte der Spionage viel älter, schon in der Antike vor rund 4000 Jahren sendeten Späher Geheimberichte an militärische Stellen. Und so beginnt auch im Deutschen Spionagemuseum die Geschichte der Geheimaktivitäten nicht erst im 20. Jahrhundert. Eines der zentralen Ausstellungsstücke stammt beispielsweise aus dem Zweiten Weltkrieg: Eine der wenigen original erhaltenen Enigma-Verschlüsselungsmaschinen, eingesetzt von der deutschen Wehrmacht zur geheimen Kommunikation.

Ein großer Fokus liegt dann natürlich trotzdem auf dem Kalten Krieg, hier blühten die Geheimdienste weltweit auf, und während der Ost-West-Konflikt im Schatten des größten Wettrüsten der Menschheitsgeschichte glücklicherweise nie militärisch voll ausbrach, fand eine Art Geheimdienstkrieg durchaus statt. Historische Ereignisse wie der Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke 1986 und verlassene Orte wie die CIA-Abhörstation auf dem Teufelsberg verdeutlichen, warum Berlin vielen als Hauptstadt der Spione galt. Der Erfindungsreichtum stand dabei dem der James-Bond-Erfinder um nichts nach – die Ausstellung zeigt von Krawatten- und BH-Kameras über Giftspritzen im Gehstock bis zur Lippenstift-Pistole die kuriosesten Gadgets der Geheimdienste von Ost und West.

Interaktiv und mittendrin

Die große Qualität des Deutschen Spionagemuseums liegt dabei jedoch nicht in der speziellen Sammlung begründet, sondern in der spannenden Aufbereitung: Überall kann man etwas anfassen, ausprobieren oder sich digital durch vielseitige Informationen klicken. Beim Knacken von geheimen Passwörtern oder dechiffrieren verschlüsselter Nachrichten kommt direkt Agenten-Feeling auf. Und den Höhepunkt bildet der Laserparcour: Wie ein Profi-Einbrecher im Hollywood-Film gilt es, einen Gang voller Laserfallen zu durchqueren, ohne den Alarm auszulösen – ein akrobatisches Unterfangen und ein riesen Spaß. Auch die gegenwärtigen Aufgaben von Geheimdiensten, die sich mehr und mehr auf die digitale Vernetzung der Welt konzentrieren, werden unter die Lupe genommen, etwa im futuristisch anmutenden, per Gesten gesteuerten Big-Data-Raum.

Einzigartiges Erlebnis

Alles in allem ist der Besuch im Deutschen Spionagemuseum ein einzigartiger Ausflug in die verborgene Welt der Geheimdienste und (realen) Agententhriller. Berlin galt und gilt vielen noch immer als Hauptstadt der Spione, immerhin war hier die vorderste Front des kalten Krieges, trafen hier Ost- und West-Geheimdienste so hautnah aufeinander wie nirgends sonst auf dem Planeten. Der Ort des Museums, der Leipziger Platz direkt an der ehemaligen Mauer gelegen, könnte passender nicht sein. Geöffnet hat das Museum täglich von 10 bis 20 Uhr, der Eintritt kostet regulär 12 € (Ermäßigt: 8 €), für Gruppen, Familien und Schulklassen gelten günstigere Konditionen. Auch Kindergeburtstage und andere Events können hier organisiert werden.

Vom Industriepalast Hostel seid ihr mit der U-Bahn schnell am Leipziger Platz: Einfach die U1 bis Gleisdreieck nehmen und von dort mit der U2 zum Potsdamer Platz. Das Spionagemuseum ist nur einen Steinwurf entfernt.

Bildnachweis: © Deutsches Spionagemuseum Berlin

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