Top10 Berlin-Songs – Part 1

 In Echt Berlin

Songs Berlin

Berlin ist Musik, vom Bahnhof Zoo bis nach Prenzlauer Berg und in jeder noch so kleinen Ecke. Die Stadt ist Zentrum der deutschen Musikszene, und lebt von und mit den Rhythmen und Melodien ihrer Zeit. Unzählige Songs gibt es über, aus oder für die Hauptstadt, hier kommen die Plätze 10 bis 6 unserer Top10 Berlin-Songs:

platz10: PRENZLAUERBERG (Beirut)

Der Musiker Zach Condon, Mastermind hinter Beirut, hat nie in Berlin gelebt; im Szeneviertel Prenzlauer Berg schon gleich gar nicht. Klanglich steht das Folk-Electronica-Projekt Beirut für die Fusion von Ost und West und damit dann doch irgendwie sinnbildlich für den Stadtteil: Vernachlässigter Ruinenbezirk in der DDR, Subkultur und Besetzerszene nach der Wende, Nobelviertel und Yuppie-Gegend heute. „I watch and wait as I let more time decide”, singt Condon – Passt doch.

platz9: MEIN BLOCK (Sido)

„Hohe Häuser, dicke Luft, ein paar Bäume, Menschen auf Drogen, hier platzen Träume.“ Mit silberner Maske und fiesem Gangster-Image präsentierte der Berliner Alptraum aller Schwiegermütter 2004 seine Debutsingle. Die Liebeserklärung ans „Märkische Viertel“, die Hochhaussiedlung „MV“ im Norden Berlins, strotz von Flüchen, Sex und Armutsbezeugungen, traf den Nerv vieler Pubertärer und machte den Berliner AGGRO-Rap chartfähig. Später legte Sido, der bürgerlich Paul Hartmut Würdig heißt und eine Ausbildung zum Erzieher gemacht hat, seine Maske ab und rappt heute Lieder übers Familienleben und freundschaftliche Geburtstage. Das MV in Berlin bleibt aber wohl immer „seine Stadt, sein Bezirk, sein Viertel, seine Gegend, seine Straße, sein Zuhause, sein Block“.

platz8: THE PASSENGER (Iggy Pop)

Ende der Siebziger Jahre wohnten Iggy Pop und David Bowie gemeinsam in Schöneberg und probierten sich, ihre Sexualität, Drogen und die ganz große Freiheit Westberlins aus. Auf einer nächtlichen S-Bahn-Fahrt kamen Iggy wohl die Lyrics zu seinem vielleicht berühmtesten Song in den Sinn: „I am the passenger and I ride and I ride, I ride through the city’s backside. I see the stars come out of the sky.“ Ein Jahr später hatte er sich erstmal genug durch Berlin treiben lassen und kehrte der Stadt den Rücken. “So let’s ride and ride and ride and ride…”

platz7: “HEROES“ (David Bowie)

DIE Mauer-Hymne! Entstanden in den zwei fruchtbaren Jahren, die Bowie in Berlin verbrachte, erzählt der Song von der Liebe in Zeiten der Berliner Mauer. Über reale Vorbilder für das Liebespaar ist viel spekuliert worden und auch die Aufnahmesession in den Kreuzberger Hansa-Studios hat Legenden-Charakter. Das pathetische Liebeslied war für viele Soundtrack ihrer Berliner Jugend und erfreut sich auch nach fast 40 Jahren noch ungebrochener Popularität. „We can be heroes“, eben doch nicht nur „for one day“.

platz6: WIR STEHN AUF BERLIN (Ideal)

Kaum waren Bowie und Pop weg, eroberte die „Neue Deutsche Welle“ die deutschen Charts; die Berliner Großmeister dazu kamen von der Formation Ideal um die vielbegabte Anette Humpe. In ihrer Debutsingle aus dem Jahr 1980 ziehen sie vom Bahnhof Zoo Richtung Kreuzberg, vorbei an Hundekot und Ruinen, irgendwo zwischen Kurfürstendamm und den türkischen Vierteln um die Oranienstraße. Eine musikalische Liebeserklärung ohne gleichen, bunt, wild und laut, wie die Stadt selbst: „Ich fühl mich gut, ich steh auf Berlin!“

Schon ein paar Ohrwürmer im Kopf? Nächste Woche gibt’s die zweite Hälfte unserer Top10 Berlin-Songs!

Bis dahin,

euer Simon

Blogger im Industriepalast Hostel

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